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MEIN NEUES LEBEN IN HERRNHUT // NEWSLETTER 2019#1

  • Autorenbild: Doreen Terwesten
    Doreen Terwesten
  • 30. Aug. 2019
  • 7 Min. Lesezeit

Zwei einhalb Monate ist es nun schon her, dass ich meine Sachen gepackt habe und 8 Stunden Richtung Nordosten getourt bin um um bei Jugend mit einer Mission Herrnhut in einen neuen Lebensabschnitt zu starten.

Seid dem habe ich schon so einiges erlebt und dachte es ist Zeit euch einen kurzen Überblick über meinen neuen Lebensalltag zu geben.

Wem das alles hier zu lang ist findet am Ende eine kurze Zusammenfassung ;-)


MEIN LEBEN IN HERRNHUT


Herrnhut ist ein kleines Städtchen mit 3,5 Tausend Einwohnern an der Grenze zu Polen und Tschechien. Außer zwei Lebensmittelläden und einem Café gibt es hier zwar nicht viel zu entdecken, aber dafür kann man bei einem gemütlichen Spaziergang durch den schönen Wald den Tag ausklingen lassen.

Wohnen darf ich in einer WG in der Stadt mit drei andern YWAM-Mädel aus den USA. Auch wenn wir uns alle gerne mal etwas zurückziehen nach einem vollen Arbeitstage entstehen immer gute Gespräche und der Tag endet selten ohne gemeinsames Gelächter in der Küche.

Morgens genieße ich es den Tag mit einem Spaziergang durch den Wald zu starten um zu meiner eigentlichen Arbeitsstelle - dem Wasserschloss - zu kommen. Jeden Morgen starten wir den Tag entweder gemeinsam als Mitarbeiterteam (ungefähr 70, von denen aber nie alle da sind) im Gebet oder Gespräch oder als gesamte Base (also inkl. Schüler) mit Lobpreis und Fürbitte. Danach geht jeder seinen eigenen Aufgaben nach, aber auch durch die gemeinsame Kaffee- und Mittagspause geht der Gemeinschaftsaspekt, welcher in YWAM hoch oben steht, nicht verloren.


WIE GENAU SIEHT MEINE ARBEIT BEI YWAM AUS?

Die Base (=das Zentrum) ist so strukturiert, dass jeder Mitarbeiter Teil mind. eines inneren und eines äußeren Dienstes (Ministry) sein soll. Die inneren Dienste sind die, welche das Base-Leben am Leben erhalten, wie Arbeit in der Küche, im Garten, aber auch viel Verwaltung und damit die Basis für die äußeren Dienste schaffen. Dies sind vor allem die angebotenen Schulen wie die Jüngerschaftsschulen (DTS) oder andere Bibelthemen-basierte Kurse, aber auch andere Dienste wie Arbeit mit den Flüchtlingen in der Umgebung.

Somit sehen die genauen Aufgaben der Mitarbeiter hier sehr unterschiedlich aus und die Arbeitsalltage sehen sehr unregelmäßig aus. Aber jeder der Mitarbeiter weiß, dass er hier ist weil Gott ihn hierher gerufen hat und weil er einen Beitrag leisten möchte in dem Auftrag Gottes Königreich zu bauen - egal ob das bedeutet sich einem bereits bestehenden Dienst anzuschließen oder vielleicht eine komplett neue Vision zu verfolgen und neue Dienste zu starten.


WIE SIEHT MEIN PERSÖNLICHER ALLTAG AUS?

Der Hauptgrund warum ich hier bin ist, weil ich mich Jüngerschaft investieren möchte, das heißt in das Wachstum von Einzelnen in deren Beziehung zu Gott investieren möchte und neue Leidenschaft wecken will Gott in der Welt bekannt zu machen. Aus diesem Grund ist mein "äußere" Dienstbereich die Jüngerschaftsschulen (DTS), welche ich mitorganisiere und mit leite. Das bedeutet wir organisieren das Programm der Studenten die kommen und planen den drei-monatigen Auslandseinsatz auf welchen wir die Studenten ebenfalls begleiten. Dabei stehen wir ihnen zur Seite und begleiten sie in persönliche Prozesse.

Die nächste DTS startet Ende September, was bedeutet, dass mein Alltag gerade aus vielen Meetings in Planung und Gebet besteht, sowie aus vielen kleinen Aufgaben, die erledigt werden müssen.

Da die Schule aber noch nicht angefangen hat arbeite ich aber auch noch viel in "inneren" Diensten mit, welches in meinem Fall hauptsächlich die Arbeit in der Rezeption der Base ist.

Insgesamt sah mein Alltag am Anfang noch sehr bunt aus und ich habe in vielen verschiedenen Bereichen mitgearbeitet. So habe ich viel putzen geholfen oder in verschiedenen Bauprojekten wie dem Bau unseres neuen Spielplatzes im Garten mitgearbeitet. Je näher die DTS nun rückt desto mehr spitzten sich allerdings die Vorbereitungen auf diese zu, sodass andere Dienstbereiche weniger werden bis ich ab Schulstart dann nur noch in die Schule involviert sein werde.


WAS HABE ICH SONST SO ERLEBT BIS JETZT?

In den ersten Wochen hier an der Base bekamen alle neuen Mitarbeiter Einführungstrainings und ich musste lernen meinen Alltag selbst zu strukturieren und mir selber Ziele und Aufgaben zu setzen. Das half mir dabei neu zu überdenken was meine Vision ist und wie ich diese gemeinsam mit Gott in den kommenden Jahre umsetzen werde.


Mein DTS-Mitarbeiter-Team auf Tour

Mitte Juli ging es dann für mich und die anderen sechs Mitarbeiter der Herbst-DTS auf Mitarbeiter-Einsatz in die Niederlande und Tschechien. Da wir auch mit unseren DTS-Studenten im Herbst auf einen Kurzeinsatz in die Niederlande gehen werden war der Fokus dieses Einsetzen ebenfalls auf der Vorbereitung und Planung der DTS. Wir trafen uns mit vielen Kontaktpersonen vor Ort um herauszufinden, wie wir mit unserem Team ihre Dienste vor Ort unterstützen können. Dabei besuchten wir z.B. eine weiterführende Schule, in welcher wir im Herbst mit unseren Studenten den Religionsunterricht leiten dürfen oder ein Krankenhaus, in welchem wir einen Tag lang Zeit mit den Patienten verbringen werden. Ebenfalls durften wir Teil von 3 Wochen 24/7 Gebet und Lobpreis in Amsterdam sein (siehe Bilder) und beteten an verschiedenen Orten für die Niederlande.

Ebenso diente der Trip aber auch dazu als Team besser kennen zusammenzuwachsen und in unserer Arbeit geschult zu werden. Somit war der Trip auch von tiefgehenden Team-Zeiten und gutem gemeinsamen Essen geprägt.



Persönlich hat ich der Trip noch mehr Vorfreude erregt auf den Kurzeinsatz im November und meine Leidenschaft für die Niederlande bestärkt. Zu sehen wie viel Hunger nach Wahrheit und nach dem Sinn des Lebens in diesem Land ist lässt mich wissen, dass wir einen großen Unterschied machen können. Ebenso hat es mich der Trip auch ermutigt mich selber verletzbar zu machen in meinem Team und ich selbst zu sein.

Versammlung in unserem großen Zelt

Ein anderes Event der letzen Monate war die Kurzkonferenz für DTS-Mitarbeiter aus Europa, welche bei uns an der Base in Herrnhut stattfand.

Von überall aus Westeuropa kamen über 100 YWAMer um durch Teachings und Workshops, aber ebenso den Austausch mit anderen, ermutigt und geschult zu werden in ihrer Arbeit.

Auch ich persönlich bin sehr herausgefordert zu worden von den Inputs der Sprecher meine Studenten bedingungslos und über meine Grenzen hinaus zu lieben und auch Personen mit schwierigen Hintergründen und Charakteren (und die wird es auf jeden Fall geben!) nicht aufzugeben.


PERSÖNLICHE HERAUSFORDERUNGEN

Das die Arbeit hier bei YWAM kein Urlaub ist war mir von Anfang an bewusst. Doch war ich überrascht, in welchen Bereichen alles ich in den ersten Wochen bereits herausgefordert wurde.


Kulturschock im eigenen Land - ist das möglich? Ich habe es nicht erwartet, aber hier an der Base zu arbeiten und in der internationalen Gemeinschaft zu leben hat mich doch vor mehr kulturelle Herausforderungen gestellt als gedacht. Unterschiedliche Kulturen bringen unterschiede Vorstellungen davon, wie ein gesundes Zusammenleben aussieht, was eine gesunde Arbeitsmoral ist oder wie z.B. ein sauberes Zuhause aussieht. Gleichzeitig nicht nur international zu arbeiten sondern auch in einem Haushalt mit drei Leuten aus einer nicht deutschen Kultur zu leben kann doch manchmal an den Kräften zerren. Dies wirkt sich teilweise auch auf persönliche Beziehungen aus. Als einzige nicht Englisch-Muttersprachlerin in meinem DTS-Team z.B., fällt es mir doch schwer 100% ich zu sein manchmal und z.B. meinen Humor zum Ausdruck zu bringen oder es fällt schwer tiefes Verständnis für meine eigene (deutsche) Kultur und Denkweise zu bekommen.

Trotzdem wachse ich sehr daran und lerne auf unterschiedliche Denkweisen einzugehen, nicht meine eigene als die Richtige anzusehen und trotzdem meinen eigenen Wertvorstellungen treu zu bleiben.


Ebenso ist es doch ein größeres Problem für mich tiefe Freundschaften zu schließen als gedacht. Ich fühle mich absolut angenommen und eingebettet in die Gemeinschaft hier und habe zahlreiche Freundschaften gebildet. Trotzdem ist es in einer so großen Gemeinschaft von über 70 Mitarbeitern schwer sich auf Einzelne zu fokussieren und mit diesen regelmäßige Herz-zu-Herz-Gespräche zu führen und das Gefühl zu haben wirklich gesehen und verstanden zu werden.


WAS PASSIERT SONST SO AN DER BASE?

Mit meiner Arbeit bei YWAM Herrnhut geht es nicht nur darum, was ich persönlich tue, sondern um die große Geschichte, was Gott mit uns als Base und weltweit schreibt. Wie oben kurz erwähnt, besteht die Base aus vielen verschiedenen "äußeren" Dienstbereichen und sie bietet viele verschiedene Schulen an. So bereiten sich andern Teams gerade auf die "Schule der Fürbitte", die "Schule der Anbetung (Worship)" und die "GoAfrica DTS", vor.

Andere Teams fokussieren sich auf die Flüchtlingsarbeit oder touren alle paar Monate durch Europa um dort Kirchen und Christen zu verbinden und neue Leidenschaft zu wecken. Eine noch kleiner Bereich, aber einer der mir persönlich sehr auf dem Herzen liegt, ist auch das Erreichen unsere direkten Nachbarschaft mit vielen vereinsamten Rentnern.

Um den Newsletter nicht zu lang zu machen werde ich diesmal nicht tiefer auf die vielen Bereiche eingehen, aber ich bin offen für Fragen und freue mich Zeugnisse anderer Gruppen weitergeben zu können (so z.B. von einem DTS-Team, welches gerade von ihrem Einsatz aus Zentral-Asien zurück kam).

ZUSAMMENFASSUNG

Mein neuer Alltag bei YWAM Herrnhut ist durch seine unterschiedlichen Fassetten und durch ständige Veränderungen schwer in Worte zu fassen. Besonders die ersten Wochen waren sehr vielseitig und ich wurde Teil unterschiedlichster Projekte und Arbeitsbereiche. Je näher aber der Start der DTS, in der ich mitarbeite, rückt, desto mehr spitzt sich meine Arbeit zu auf Meetings und Organisation bzgl. dieser Schule. Ab Ende September wird sich mein (Arbeits-)Alltag nur noch aus der DTS-Mitarbeit bestehen.

Zwei Highlights der letzen Wochen waren der DTS-Mitarbeiter-Einsatz in den Niederlanden und die europäische DTS-Mitarbeiter-Konferenz hier in Herrnhut.

Persönlich habe mich mich gut eingelebt und genieße das Leben in Gemeinschaft, aber bin auch vor einige kulturelle und zwischenmenschliche Herausforderungen gestellt.

Insgesamt freue ich mich sehr auf die kommende DTS und auf alles, was Gott in den Studenten und mir selber tun wird.

ICH BIN DANKBAR FÜR...

- die vielen neuen Freundschaften und gute Gespräche

- die gute Zusammenarbeit, das Teamgefühl und den Spaß in unserem Mitarbeiterteam

- den erfolgreichen Trip in die Niederlande und neue Leidenschaft für die Evangelisation dort im November

- immer mehr wachsende Vorfreude auf den DTS-Start im September und darauf die einzelnen Studenten kennen zu lernen und zu sehen wie Gott in ihnen wirken wird

- meine wachsende Leidenschaft Jesus zu einer größeren Realität in meinem Alltag zu machen und auch anderen von ihm zu erzählen


BITTE BETET FÜR...

- tiefere Freundschaften und das Gefühl als Individuum gesehen und gebraucht zu werden

- mehr Intimität mit Jesus

- Wohlfühlen in meiner WG (vor allem Sauberkeit) und Umgang mit potentiellen Spannungen

- gute und fokussierte Vorbereitung auf die DTS - persönlich und als Team

- mehr dauerhafte Partner in Gebet und in finanzieller Unterstützung

- Für die Base: Finanzen für das angefangen Bauprojekt (für genauere Infos gerne fragen)

Ihr möchtet mit mir partnern in Gebet oder finanziell? Dann meldet euch gerne bei mir.

Auch für weitere Fragen zu YWAM, DTS oder anderem stehe ich wie immer zur Verfügung!


Ich freue mich von euch zu hören!

Doreen

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