ANGEKOMMEN // NEWSLETTER 2019#2
- Doreen Terwesten
- 8. Nov. 2019
- 8 Min. Lesezeit
Schon 1,5 Monate sind vergangen seitdem endlich das eingetreten ist worauf wir die letzten Monate hingearbeitet hatten; Studenten von überall aus dem Welt kamen angereist und füllten nach und nach alle Zimmer des zuvor noch so leeren Wasserschlosses. Das Herbst-Semester hat begonnen!!! Wie die Wochen davor und der Start der DTS bisher so verlaufen ist, könnt ihr hier in meinem zweiten Newsletter lesen. (Kurze Zusammenfassung findet ihr am Ende).
WIE MEINE LETZEN WOCHEN AUSSAHEN
Um nicht in den DTS-Vorbereitungen verloren zu gehen, habe ich mich entschieden eines unserer Ministry-Teams auf einen Kurzeinsatz nach Münster zu begleiten. Dort durften wir in einer Kirche ein Seminar mit anschließendem Evangelisations-Einsatz sowie einen Gottesdienst leiten und mit Geschichten von Gottes wirken wieder zurückkehren.
Die Wochen zuvor und danach, waren bei uns DTS-Mitarbeitern von viel Vorbereitungen, Stress, aber noch mehr Vorfreude geprägt. Umso schöner war es dann, als die Studenten Ende September dann nach und nach eintrudelten und wir zu den Namen auf der Liste, für die wir schon so lange gebetet und gefastet hatten, auch endlich das passende Gesicht kennenlernen durften.
Insgesamt sind es 22 Studenten, welche angereist sind um Gott besser kennenzulernen und Ihn in den Nationen bekannt zu machen. Besonders spannend ist die Vielseitigkeit der diesjährigen Gruppe; Studenten aus 9 Nationen von vier Kontinenten, im Alter von 18-34 mit den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen und darunter zwei Familien mit insgesamt 3 Kindern bilden die diesjährige "Revive"-DTS (revive = erwecken/beleben).
In unserer Vorbereitungszeit haben wir als Mitarbeiter viele Eindrücke um das Thema "Familie und Einheit" bekommen, wenn wir für diese Schule gebetet haben. Umso schöner war es dann zu sehen, wie in dieser Gruppe von Studenten in all ihrer Diversität von Beginn an unglaubliche Einheit da war und sie sich schon nach wenigen Tagen wie eine große Familie fühlten.

Eines der schönsten Dinge, die ich bis jetzt allerdings beobachtet habe ist die Sehnsucht, die die Studenten nach Gott haben und mit welcher Freude sie im Unterricht neue Perspektiven auf Gott gewinnen. In den ersten vier Unterrichtswochen behandelten wir die Themen "Gottes Charakter durch die Geschichte der Bibel", "Gottes Stimme hören", "Wer ist Jesus" und "Wer ist der Heilige Geist". Auffällig ist, wie offen die Studenten auch von sich und ihrem Leben erzählen und welch ein Vertrauen in der Gruppe und auch zu uns Mitarbeitern herrscht, sodass sie keine Scham haben auch die verletzlichsten Aspekte ihres Lebens und ihrer Geschichte mit uns zu teilen. Bereits jetzt ist so viel innere Heilung passiert und Studenten berichten, wie sie sich so viel freier und fröhlicher fühlen. Ebenso bekommen sie ein tieferes Verständnis dafür, was für ein guter Vater Gott tatsächlich ist und welche Identität sie in Ihm haben.

NEUIGKEITEN ÜBER DEN AUSLANDSEINSATZ
So wie in meiner eigenen DTS damals, werden wir nach Ende der Unterrichtsphase, Mitte Dezember, mit unseren Studenten auf einen zwölfwöchigen Outreach (=Missionseinsatz) gehen.
Gemeinsam mit Lauren (einer meiner Mitbewohnerinnen), werde ich ein Team, bestehend aus 8 Studenten und drei Kindern, nach KAMBODSCHA und VIETNAM leiten.
Welche Städte wir besuchen und welche Aufgaben wir genau übernehmen werden steht noch alles offen. Allerdings haben wir schon in unseren ersten Treffen als Outreachteam einige spannende Eindrücke von Gott im Gebet erhalten und Lauren und ich freuen uns auf die weiterer Planung mit unseren Kontaktpersonen vor Ort.

WAS SIND DENN MEINE AUFGABEN IN ALL DEM?
Als Mitarbeiter sind wir nicht für den Unterricht selber verantwortlich, sondern mehr dafür, dass die Woche geschmeidig abläuft. Neben dem Unterricht am Morgen haben wir verschiedene Gebets- und Lobpreis-Treffen mit den Studenten, sowie Kleingruppen und Einzelgespräche um das Erlebte/ Gelernte mit den Studenten zu reflektieren und noch greifbarer zu machen. Viel unserer Arbeit besteht also aus planen, vorbereiten und beten, aber auch für unserer Studenten da zu sein und sie zu begleiten. Da wir leider dieses Jahr Probleme hatten Übersetzer für unsere Schule zu finden (sie wird bilingual in Englisch und Deutsch angeboten) und ich die einzige deutsche Mitarbeiterin bin, fällt mir auch viel die Aufgabe des Übersetzens zu.
Ebenso stellt natürlich auch die Planung eines Auslandeinsatzes mit so einem großen Team eine große Herausforderung dar. Zu den Aufgaben, die uns beschäftigt halten, gehören Kontakte in den Ländern zu suchen und die Dienstbereiche, Unterkünfte und Reisen zu planen.
PERSÖNLICHE HERAUSFORDERUNGEN
Die Haupt-Herausforderung für mich stellt in all dem gutes Zeit-Management dar. Es sind viele kleine Aufgaben, welche in die wenigen freien Minuten gequetscht werden müssen zwischen den einzelnen Programm-Punkten. Gleichzeitig möchte ich eine gute persönliche Beziehung zu den Studenten aufbauen, aber auch meine eigenen Freunde und Familie nicht vernachlässigen (ganz zu schweigen von unserem eigenen Haushalt). Langweilig wird mir also zur Zeit auf jeden Fall nicht ;-).
Zusätzlich gibt es allerdings auch viele persönliche Prozesse in denen Gott mich derzeit herausfordert.
Bei all der Arbeit ist es leicht seine eigenen Gefühle oder Probleme zu unterdrücken die hochkommen. Ich habe allerdings gemerkt, wie wichtig es ist, dass ich mir Zeit für mich selber und Gott nehme und zulasse, dass Er auch an meinem eigenen Herzen arbeitet.
EIN KLEINER EINBLICK IN MEIN HERZ
Eines der Dinge, welche mich die ersten Wochen sehr beschäftigt haben, war mein eigenes Glaubensfundament. Einer unserer Sprecherinnen sprach in der zweiten Unterrichtswochen über unser eigenes Glaubenssystem und über unsere Zweifel. Wenige Tage später ist mir mitten in der Nacht auf einmal bewusst geworden, wie viele Zweifel ich eigentlich habe. Mir bewusst geworden, wie sehr ich doch manchmal zweifle, dass ich unter all den Milliarden Menschen auf der Erde tatsächlich für Gott zähle, dass er mich und meine Anliegen sieht und sich darum kümmert. Aber noch viel wichtiger; dass er eine ganz persönliche Beziehung zu mir möchte und einfach mein Freund sein möchte. Der Unterschied zu sonst ist, dass ich diesmal meine Zweifel offengelegt habe und sie nicht mit den Wahrheiten die ich gepredigt bekommen habe versuche abzudecken. Ich möchte meine eigenen Wahrheiten entdecken - in der Bibel und durch eigenes Gebet - und Gott erlauben, dass er sich mir ganz persönlich in meinen Zweifeln zeigt. Und ich kann sagen, dass meine Glaubensfundament sich momentan auf eine ganz neue Weise aufbaut und fester wird als jemals zuvor. (Falls euch der komplette Prozess interessiert, fragt gerne nach!)
WIE MEINE NÄCHSTEN WOCHEN AUSSEHEN WERDEN
Nach der nächsten Woche (welche normaler Unterricht sein wird), ist es so weit und wir fahren mit unseren Studenten in die Niederlande auf unseren Kurzeinsatz. Genauer gesagt werden wir eine Woche in Rotterdam verbringen und dort verschiedene Einsätze auf der Straße, in Kirchen, Schulen etc. haben. (Genauere Berichte folgen dann).
In den Wochen danach wird es dann neben dem normalen Unterricht auch mit den Team-Vorbereitungen für den 12-wöchigen Einsatz im Dezember losgehen.
WAS SONST SO AN DER BASE PASSIERT
Da ich mit meiner Arbeit nicht nur in die DTS investiere, sondern auch in alle anderen Geschehnisse der Base möchte ich auch kurz erzählen, was sonst gerade so hier bei YWAM Herrnhut passiert.
Neben der "Revive"-DTS laufen auch noch die Schule der Anbetung (welche ich vor einem Jahr gemacht hatte) und eine Schule über Fürbitte-Gebet mit jeweils ca. 10 Studenten aus aller Welt. Ein anderes Team unserer Base hier sind die "FireStarters", welche gerade wieder mehrere Wochen durch Deutschland und Europa touren um dort Gläubige und Kirchen zu verbinden und ein neues Feuer für Gott zu wecken.
Besonderen Respekt habe ich allerdings vor unserer "GoAfica"-DTS; Diese DTS startete zur gleichen Zeit mit Studenten hier und in Ruanda (Afrika) für die ersten drei Wochen. Vor einigen Wochen sind dann die Studenten welche hier starteten nach Afrika geflogen um dort mit dem anderen Teil sowohl die Unterrichts- als auch Einsatzphase zu vollenden. Ihr Herz ist es die westliche und die afrikanische Kultur zu verbinden und GEMEINSAM in Afrika ein Segen zu sein. Immer wieder hören wir spannende Geschichten davon, wie sie in Kontakt mit sehr einflussreichen Leitern aus Ruanda und anderen afrikanischen Situationen kommen und so Einfluss nehmen.

WOZU DAS ALLES?
Fragen, die ich immer wieder gestellt bekomme ist; Warum tue ich, was ich tue? Warum gehe ich keinem "normalen" Beruf nach? Oder warum gehe ich nicht zumindest zuerst einer Theologie-Ausbildung nach, wenn ich unbedingt bei einer christlichen Organisation arbeiten will?
Ja ich gebe zu, sich den Stimmen von außen zu widersetzen, besonders von Menschen die du sehr respektierst und liebst, war nicht leicht und beschäftigt mich immer wieder.
Doch wenn es eines gibt, was ich seit Anfang der DTS nochmal neu bestätigt bekommen habe, dann ist es die Gewissheit, wie richtig ich hier bin.
Gott hat mich hierher gerufen um Menschen zu begleiten in ihrer Beziehung zu Ihm und herauszufordern noch tiefer zu wachsen. Ich selbst durfte verstehen lernen, wie viel schöner das Leben ist, wenn du es mit Gott gehst und seinen Wegen für dein Leben folgst und ich freue mich anderen zu helfen selber auf diesem Weg zu gehen. Durch alles, was ich hier tue verhelfe ich den Studenten dazu ein Leben zu leben, was Gott völlig hingegen ist. Und nichts füllt mein Herz mit mehr Freude und Leidenschaft als zu sehen wie die Studenten in Liebe zu Gott wachsen und ein immer tieferes Verständnis für den liebenden und persönlichen Gott bekommen. Und je mehr hier bin desto mehr entdecke ich - ich habe einen Einfluss. Meine Gaben und Talente, aber auch meine Lebenserfahrungen (von denen man auch schon mit 23 ein paar haben kann) und meine eigene Reise mit Gott - sie alle werden hier gebraucht und sie alle bezeugen, wie Gott uns heilt, formt und mit uns Geschichte schreibt.
Nein, ich weiß nicht, wie lange ich hier sein werde. Eines aber, was ich nicht nur von meinen Studenten oder den Mitarbeitern immer wieder bestätigt bekomme, sondern auch von Gott selber, ist; Ich werde hier gebraucht. Und solange dies der Fall ist werde ich im Gehorsam gehen und immer mehr zusehen wie Gott mich und die Menschen um mich herum verändert.
Deshalb möchte ich mich hier auch nochmal bei denjenigen bedanken, welche sowohl im Gebet als auch finanziell, mit mir in meiner Arbeit und letztendlich mit Gott, partnern. Ohne euch wäre all das nicht möglich und ich möchte euch wissen lassen - jedes noch so kurze Gebet und jeder noch so kleine Beitrag hat einen Einfluss!
ZUSAMMENFASSUNG
Die DTS hat begonnen und besteht aus 22 Stundeten von überall aus der Welt. Nicht nur sie sind sehr lernbereit und möchten Gott besser kennenlernen, auch ich bin dabei mein Glaubensfundament neu aufzubauen und Gott an mir arbeiten zu lassen.
In einer Woche werden wir als gesamte DTS in die Niederland auf Kurzeinsatz gehen. Die Teams für den12-wöchigen Einsatz im Dezember stehen ebenfalls fest und ich werde mit meiner Ko-Leiterin Lauren ein Team als 10 Studenten plus 3 Kindern nach Kambodscha und Vietnam leiten, wofür wir gerade viel am organisieren sind. Insgesamt ist der Alltag gerade sehr zeitintensiv und teilweise stressig, aber je mehr ich Zeit mit den Studenten verbringe, desto mehr wächst in mir die Leidenschaft für Jüngerschaft und desto mehr weiß ich, wie richtig ich hier bin.
Neben der DTS, in der ich mitarbeite laufen hier an der Base auch gerade eine Anbetungs- und eine Fürbitteschule, sowie eine andere DTS ("GoAfrica") welche bereits nach Afrika geflogen ist, um als vereinte Kulturen die Unterrichts- und Einsatzphase zu beenden.
ICH BIN DANKBAR FÜR...
... einen guten Start in die DTS und die leidenschaftlichen Studenten
... das Wirken Gottes und zu sehen wie das Bild von Gott verändert wird
... dass ich mich mehr Zuhause fühle mit den Leuten hier
... die Sicherheit am richtigen Ort zu sein und mich hier einzubringen mit allem was ich bin
BITTE BETET....
... für den Kurzeinsatz in Niederlade // für offene Herzen von beiden Seiten
... für die Vorbereitungen für den Einsatz nach Kambodscha und Vietnam // für gute Kontakte in den Ländern, gute Zusammenarbeit als Leiterinnen und eine gute Team-Dynamik
... für gutes Zeit-Management und persönliche Zeiten mit Gott
... für genügend Finanzen für den Auslandseinsatz
... für Möglichkeiten unsere Wohnung mehr zu meinem persönlichen Zuhause einrichten zu können
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und Fragen!
Bitte schreibt mir doch wie ih für euch beten kann und auch aus größerer Entfernung Teil von eurem Leben sein kann.
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