Man soll gehen wenn's am schönsten ist // Newsletter 2021#02
- Doreen Terwesten
- 31. Aug. 2021
- 8 Min. Lesezeit
Die letzte DTS ist schon einige Monate her und seit dem hat sich viel getan - sowohl an der Base hier in Herrnhut, als auch in meinem persönlichen Leben.
Im Februar durften wir, wie im letzten Newsletter berichtet, den Abschluss der Revive-DTS 2020/21 feiern und Gott danken, für alles, was er sowohl in den persönlichen Leben der Studenten als auch auf dem Missionseinsatz nach Brasilien getan hat.
Nun waren alle Studenten wieder Zuhause und die Explorers DTS (eine andere Jüngerschaftsschule (DTS), welche anfing, als unsere DTS auf Einsatz war) war kurz davor selbst auf Missionseinsatz in den mittleren Osten zu gehen. Das bedeutete für die restliche Base, dass das Schloss wieder leerer sein würde und die Tage wieder ruhiger.
Wie immer im Frühling und Herbst, nutzten wir diese Zeit um uns auf das nächste halbe Jahr auszurichten und Gott zu fragen, wie es in der Zukunft mit der Base und persönlich weitergeht und worauf wir uns in der nächsten Zeit fokussieren sollen.
Die Corona-Zeit bis dahin, war für uns als Base eine nicht immer einfache Zeit, da es lange Zeit nicht möglich war unserer Arbeit und unseren Diensten wie gewohnt nachzugehen. Trotzdem wollten wir mit neuer Vision in den Frühling starten und unserer Vision nachgehen, Gott in der Welt bekannt zu machen.
Dabei hatten wir es auf dem Herzen wieder mehr missionarisch tätig zu sein, aber auch für andere Außenstehende einen Weg in Mission zu schaffen - sei es nur für kurzzeitige Einsätze oder längere Zeit. Konkret hatten wir es auf dem Herzen verschiedene Projekte zu planen über den Frühling und Sommer verteilt, welche sowohl Menschen erreichen sollen, die noch keine Beziehung mit Gott haben, aber auch anderen Christen Berührungspunkte für Mission zu schaffen.
UNSERE SOMMER-PROJEKTE
"Mission Mobilisation"-Team
Eines der Projekte, in welches ich persönlich involviert war, ist ein Team, welches das Thema Mission in deutschen Gemeinden wieder mehr anzusprechen. Leider ist der Fokus in vielen westlichen Gemeinden heutzutage nicht mehr sehr auf Mission gerichtet und wir haben es uns doch teilweise sehr gemütlich gemacht in unseren Kirchengebäuden. Deshalb lag es uns auf dem Herzen Gemeinden und Jugendgruppe wieder dazu zu ermutigen, hinaus zu gehen in die Welt und andere Menschen zu Jüngern zu machen, wie Jesus es uns aufgetragen hat - sei es in unserem eigenen Umfeld oder auch irgendwo sonst auf der Welt.
Dabei hatten wir die Möglichkeit in einer Jugendgruppe über Zoom dabei zu sein, und über zwei Wochenenden nach Zwickau und nach Rostock zu fahren.
In Zwickau durften wir in einer evangelischen Kirche den Gottesdienst mitgestalten, dort predigen und für die Gegend beten.
In Rostock wurden wir Teil einer Art Jugend-Freizeit und durften das Mitarbeiter-Team dort unterstützen eine Liebe und ein Feuer für Gott in den Teens und jungen Erwachsenen zu entfachen. Dabei konnten wir mit Workshops und kleinen Inputs unterstützen, einen Straßeneinsatz leiten und zusammen mit den Jugendlichen uns in den Sonntags-Gottesdienst einbringen.
Schön war es zu sehen, wie ermutigt viele durch unser Kommen waren, mehr aktiv zu werden in ihrem Glauben und gesehen haben, dass Mission und Evangelisation nichts Kompliziertes oder Unangenehmes sein muss, sondern Teil von unserem alltäglichen Leben.
Missionseinsätze mit Jugendlichen

Eines der Projekte war es Missionseinsätze mit Teens und Jugendlichen zu planen, um auch jüngeren Menschen die Möglichkeit zu geben, Missionserfahrung zu sammeln und natürlich auch neue Menschen mit der Liebe Jesu zu erreichen. Nach längerer Planung über den Sommer hat sich nun ein Team von Mitarbeitern vor einer Woche auf dem Weg nach Polen gemacht um dort in Zusammenarbeit mit einer Studenten aus der letzten Revive-DTS mit den polnischen Teenagern auf Einsatz zu gehen.
Lokale Einsätze und Beziehungen bauen
Eine Sache, die vielen auf dem Herzen lag die letzten Monaten war es, auch wieder lokal in Herrnhut und Umgebung aktiv zu sein.
Wir möchten uns nicht nur auf unsere Trainingsprogramme konzentrieren oder Missionseinsätze in die weite Welt planen, sondern wieder die Bedürfnisse in unserer direktem Umgebung sehen und uns wieder bewusst machen, dass auch unsere Nachbarn und die Leute in Sachsen Jesus brauchen. So haben wir z.B. wieder häufiger Straßeneinsätze in Herrnhut und die umliegenden Gegenden gemacht. Momentan sind wir auch noch in der Planung eines Sommerfestes für September, um die Nachbarschaft einzuladen mit uns Gemeinschaft zu haben und Beziehungen aufzubauen.
Discipleship Making Movement
Als Teil davon, wieder mehr Menschen in unserer direkten Umgebung zu erreichen, lag darin mehr geschult zu werden, wie man andere Menschen zu Jüngern Jesu machen kann, ohne sie dabei in eine Kirche schleppen zu müssen. Besonders im mittleren Osten ist in den letzten Jahren eine große Bewegung gestartet, welche andere Menschen in die Nachfolge führt und damit zu schnellst wachsenden Kirche weltweit zählt. Das erstaunliche dabei ist, dass in den meisten Ländern dort große Christenverfolgung herrscht und Kirchen abgebrannt werden oder Christen für ihren Glauben ins Gefängnis kommen oder sogar ihr Leben lassen müssen. Diese Bewegung von Menschen, die ihr Leben Jesus geben, geschieht komplett im Untergrund und ist nicht abhängig von einem Kirchen-Gebäude. Das Prinzip dabei ist es, dass Menschen in die Nachfolge geführt werden, durch das eigene Erforschen der Bibel - ohne einen Pastor, der ihnen die Bibel in einer Art und Weise auslegt - und sie von Anfang an auch wieder ermutigt werden, andere Menschen darin anzuleiten die Bibel zu entdecken und Gottes Wort gehorsam zu sein.
Dieses Prinzip möchten wir als Base auch mehr selber mehr anwenden in unserem Kontext. Besonders im Osten Deutschlands herrscht noch viel Atheismus und Menschen sind sehr abgeneigt gegenüber der Kirche. Deshalb möchten wir Menschen einfach als Freunde begegnen und Beziehung zu ihnen aufbauen und sie dazu einladen, selbst eine Beziehung zu Jesus aufzubauen und selbst herauszufinden, was das für ihr persönliches Leben bedeutet, wenn sie dazu bereit sind.
Kirchliche Zusammenarbeit
Eine Sache, die Gott mir die letzten Jahre sehr auf's Herz gelegt hat, ist die Wichtigkeit in der Einheit in Jesu Leib, der Gemeinde. Wir haben so viele Mauern zwischen den unterschiedlichen Konfessionen im Christentum aufgebaut und selber innerhalb der Konfessionen findet ein großer Konkurrenzkampf und ein Mitglieder-Werben statt. Dabei sollten wir doch am Ende alle ein Ziel haben, und das ist Gottes Reich zu bauen. Und dazu brauchen wir einander.
Deshalb hatten es ich und auch einige andere wieder mehr auf dem Herzen Beziehungen zu den umliegenden Freikirchen, aber auch der evangelischen und katholischen Landeskirche in Herrnhut aufzubauen und unsere Zusammenarbeit anzubieten.
So hatten wir z.B. die Möglichkeit ein Kindercamp einer umliegenden Gemeinde auf unserem Grundstück möglich zu machen und praktisch zu unterstützen.
Wie einige von euch wissen, hatte ich es ebenfalls schon seit letzten Jahr sehr auf dem Herzen wieder Beziehungen zur Brüdergemeine in Herrnhut aufzubauen. Leider hatten die Brüdergemeine und YWAM Herrnhut in der Vergangenheit nicht die beste Beziehung und von beiden Seiten gab es leider starke Vorbehalte. Die Vorbehalten haben sich zwar teilweise gelegt, aber Beziehungen oder sogar Zusammenarbeit bestand trotzdem wenig. So hatte ich es auf dem Herzen einfach in die Gottesdienste zu gehen, Beziehungen zu knüpfen und einen Teil dazu beizutragen, dass wir uns als Base nicht in unserem kleinen Schlösschen zurückziehen. Ich bin Gott dankbar, wie er diese kleinen Anfänge nutzt und ich in dem letzten Jahr Beziehungen und Freundschaften zu Jungen und Alten in der Brüdergemeine knüpfen durfte und neue Zusammenarbeit stattfinden konnte (siehe Fotos). Genauso sehe ich aber auch immer mehr Beziehungen zu den anderen Gemeinden diese untereinander und ich glaube, dass Gott die nächsten Jahre noch viel bewegen wird in Herrnhut.
Was sonst so an der Base passiert ist

Auch an praktischer Arbeit haben wir am Schloss wieder einiges geschafft die letzten Monate und haben viel Zeit mit Aufräumarbeiten und Renovation und Umgestaltung unseres Schlosses verbracht.
Spaßig waren unsere Mitarbeiter-Tage am Schloss vor einigen Wochen. Nachdem wir uns über ein Jahr nur sehr wenig am Schloss sehen konnten und viel online stattfand, genossen wir es, dass die Restriktionen so weit heruntergefahren wurden, dass wir 3 gemeinsame Tage gemeinsam verbringen konnten um einfach wieder Gemeinschaft und Spaß miteinander zu haben.

MEINE ZEIT IN HERRNHUT GEHT ZUENDE
Auch persönlich hat Gott viel zu mir gesprochen die letzten Monate - vor allem über eine Zukunft außerhalb von YWAM.
Wie die meisten von euch vermutlich wissen, habe ich eine große Leidenschaft für Kirche und im Alltag gelebte Jüngerschaft. Besonders der Wunsch, darin geschult zu werden andere Menschen in ihrem Leben mit Gott begleiten zu können, war einer der Gründe warum ich mich damals entschied zu Jugend mit einer Mission nach Herrnhut zurückzugehen, um dort vorrangig mit den Jüngerschaftsschulen (DTS) mitzuarbeiten. Bereits im letzten Jahr hatte Gott angefangen mich herauszufordern aber mich auch langfristig gesehen in Gemeindearbeit zu investieren und mich dafür noch weiter ausbilden zu lassen. Die letzten zwei Jahre habe ich sehr viel Praktisches gelernt, was mir in einem pastoralen Dienst oder der Kirchenarbeit sehr helfen würde. Allerdings hatte ich den Wunsch auch ein tieferes biblisches und "theoretisches" Fundament zu bekommen und u.a. z.B. mehr Verständnis für andere Bibelauslegungen und Konfessionen zu bekommen.
Aus diesem Grund fing ich diesen Frühling an mich über die verschiedenen Wege einer theologischen Ausbildung zu informieren und entschied mich letztendlich, mich auf ein Theologie-Studium an der FTH in Gießen zu bewerben.

Ich musste zwar noch einmal durch einen emotionaleren Prozess mit Gott gehen um mir wirklich sicher zu sein, dass dies Gottes nächster Schritt für mich ist, aber nun befinde ich mich tatsächlich im Bewerbungsprozess und hoffe/vertraue auf eine Zusage.
Seit Mitte August habe ich meine Arbeit bei Jugend mit einer Mission in Herrnhut beendet und werde, wenn alles nach Plan geht, ab Anfang Oktober in Gießen studieren.
Ich bin übergangsweise wieder an den Bodensee gezogen und verbringe gerade die Tage damit, die letzten Jahre bei YWAM Herrnhut Revue passieren zu lassen und mich auf das anliegende Studium vorzubereiten.
Ich würde gerne noch weiter eingehen, darauf, was ich die letzten Jahre erlebt und gelernt habe und über meine genauen Beweggründe, warum ich mich für ein Theologie-Studium in Gießen entschieden habe, aber das würde für diesen Newsletter wohl zu weit gehen.
Sobald ich eine Zusage habe, werde ich aber noch einmal einen Newsletter schreiben und diejenigen, die es interessiert, auch über mein Leben nach YWAM auf dem Laufenden halten 😉.
Bis dahin möchte ich aber schonmal ein riesen DANKE aussprechen, an alle, die mich sowohl finanziell als auch im Gebet die letzten Jahre unterstützt haben. Ohne euch wäre das, über was ich in all den Newsletter berichtet hatte, nicht möglich gewesen. Ihr wart Teil von dem, was Gott durch mich und durch Jugend mit einer Mission Herrnhut getan hat!
ZUSAMMENFASSUNG
Die letzten Monate haben wir als damit verbracht, verschiedene Projekte zu planen und durchzuführen, die alle das Ziel verfolgen wieder mehr missionarisch aktiv zu sein, aber andere Menschen die Möglichkeit für ein Engagement in Mission zu schaffen - sei es kurzzeitig oder langfristig.
Dabei hatte ich es persönlich vor allem auf dem Herzen mich lokal wieder mehr nach Beziehungen auszustrecken und vor allem auch mit den örtlichen Kirchen und Gemeinden in Kontakt zu kommen und einen Weg zu mehr Zusammenarbeit zu schaffen.
Ich hatte aber das Gefühl, dass meine Zeit bei YWAM Herrnhut zu Ende geht und Gott mich herausfordert eine theologische Ausbildung anzustreben um mich auf einen zukünftigen Dienst im pastoralen Dienst und der kirchlichen Zusammenarbeit vorzubereiten. Ich bin bereits aus Herrnhut weggezogen und werde, wenn alles nach Plan verläuft, ab Anfang Oktober in Gießen an der FTH Theologie studieren.
ICH BIN DANKBAR....
- für die erfolgreichen Projekte, die in diesem Sommer trotz Covid stattfinden konnten
- für Gottes Reden über meine nächsten Schritte
- für persönliches Wachstum über die letzten Monate hinweg
- für die Gemeinschaft, die mich in viel Liebe verabschiedet hat
BITTE BETET...
- dass ich die Zeit in Herrnhut gut abschließen kann und mich gut auf das neue Studium einstellen kann
- für eine neue WG (ggf. Neugründung) in Gießen
Danke für's Lesen! Falls ihr jetzt schon mehr über meine Zeit bei YWAM oder meine Zukunftspläne wissen wollt oder so einfach Zeit mit mir hier im Süden Deutschlands verbringen wollt, meldet euch bei mir. Ich fänd's schön von euch zu hören! ❤️
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